(BMWE) - Vom 30.11.2025 bis zum 04.12.2025 führt enviacon international, im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE), gemeinsam mit der AHK Algerien eine Geschäftsanbahnungsreise zum Thema Wasserstofferzeugung und -anwendung nach Algerien durch.
Es handelt sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU. Zielgruppe sind vorwiegend kleine und mittlere deutsche Unternehmen.
Die ambitionierte Transformationsstrategie der algerischen Regierung eröffnet deutschen Unternehmen vielfältige Kooperationsmöglichkeiten. Als einer der weltweit führenden Exporteure fossiler Energieträger und zweitgrößter Gaslieferant der EU steht Algerien vor der Herausforderung, die eigene Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten. Mit der im September 2023 verabschiedeten nationalen Wasserstoffstrategie verfolgt das Land den gezielten Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft bis 2040. Geplant sind u. a. 2,5 GW Produktionskapazität bis 2030 und 7 GW bis 2040, was rund 10 % des künftigen europäischen Wasserstoffbedarfs decken soll.
Für deutsche Unternehmen eröffnen sich Marktchancen entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette in Algerien. Im Bereich Wasserstoffproduktion und Elektrolyse bestehen Potenziale insbesondere in der Lieferung und Wartung von PEM- und alkalischen Elektrolyseuren, in der Entwicklung von Wasseraufbereitungstechnologien für wasserarme Regionen sowie im Aufbau skalierbarer H₂-Produktionsanlagen.
Im Segment Transport und Infrastruktur bieten sich Möglichkeiten etwa bei der Umrüstung bestehender Gasleitungen – wie zum Beispiel der Transmed-Pipeline – auf Wasserstoff, bei der Entwicklung H₂-kompatibler Materialien und Korrosionsschutzlösungen sowie im Bereich von Kompressoren, Speichertechnologien und der damit verbundenen Transportlogistik.
Auch bei industriellen Anwendungen gewinnt Wasserstoff zunehmend an Bedeutung, etwa beim Einsatz in der Ammoniak-, Methanol- oder Glasproduktion sowie bei der Dekarbonisierung der Zement- und Stahlindustrie, insbesondere in industriellen Zentren wie Oran und Annaba. Deutsche Unternehmen können hier mit ihrer Expertise den technologischen Umbau energieintensiver Branchen unterstützen.
Darüber hinaus entstehen Chancen im Bereich der Energieversorgung und Off-Grid-Lösungen, etwa durch den Einsatz von Brennstoffzellen für netzferne Industrieanlagen, durch Hybridlösungen aus Solarenergie und Wasserstoffspeicherung oder durch den Einsatz von H₂-Gasturbinen zur Abdeckung von Spitzenlasten.
Nicht zuletzt ist auch der Bedarf an Dienstleistungen und Know-how-Transfer hoch. Dies umfasst die Durchführung von Machbarkeitsstudien, die Projektentwicklung sowie EPC-Leistungen (Engineering, Procurement and Construction), ebenso wie die Zertifizierung für den internationalen Wasserstoffhandel und den Aufbau lokaler Kompetenzen durch Schulungen und Fachkräfteausbildung in Algerien.
Projektschwerpunkte
- Individuelle Geschäftsgespräche mit ausgewählten Partnern (Fokus: Geschäftskontakte, B2B)
- Networking für die zukünftige Markteinführung
- Präsentationsveranstaltung zur Vorstellung der deutschen Unternehmen mit anschließendem Kontaktaustausch
- Zielmarktinformationen und Markteinblicke durch Marktexperten und deutschen Repräsentanten vor Ort
Anmeldeschluss für eine Teilnahme an der Geschäftsanbahnung ist der 29. August 2025. Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf Unternehmen beschränkt. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge der Anmeldungen berücksichtigt, KMU haben Vorrang vor Großunternehmen.
Das Projekt ist Bestandteil des Markterschließungsprogramms für KMU und unterliegt den De-Minimis-Regelungen. Die Eigenbeiträge für die Teilnahme am Projekt betragen, in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße, zwischen 250 und 1.500 EUR (netto).
Weitere Informationen zu dem Projekt und zur Anmeldung finden Sie bei enviacon bzw. im Projektflyer
Eine Übersicht zu weiteren Projekten des Markterschließungsprogramms für KMU kann unter www.gtai.de/mep abgerufen werden.