(Exportinitiative Energie) - Die französische Regierung will den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter beschleunigen: Sie hat einen nationalen Energieplan und Emissionsziele für die nächsten acht Jahre beschlossen. Die Pläne bieten auch deutschen Unternehmen neue Geschäftsmöglichkeiten.

Die französische Regierung hat in ihrem Amtsblatt einen nationalen Energieplan veröffentlicht, die sogenannte „Programmation pluriannuelle de l'énergie“. Einen ersten Entwurf dieses Energieplans hatte die Regierung bereits im Februar vorgelegt. Im Zuge des Plans soll die installierte Leistung an erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2023 zunächst auf 20,1 GW steigen, bis zum Jahr 2028 dann auf einen Wert von 44 GW. Die beschleunigte Energiewende in Frankreich könnte auch Chancen für deutsche Exporteure und Projektierer bedeuten: Frankreich plant pro Jahr zwei Ausschreibungen von bis zu 1 GW für Freiflächen-PV-Anlagen und drei Ausschreibungen über jeweils bis zu 300 MW für Aufdachanlagen.

Der Erlass legt noch weitere Ziele für den Wandel zu sauberer Energie fest. Zum Beispiel will Frankreich bis zum Jahr 2028 bis zu hundert „Power-to-Gas“-Pilotprojekte starten. Der Anteil nachhaltig erzeugten Wasserstoffs am industriellen Wasserstoffmix des Landes soll in den kommenden acht Jahren auf 20 bis 40 Prozent erhöht werden. Auch für die Elektromobilität steckt sich Frankreich Ziele: Bis zum Jahr 2028 soll es im Land drei Millionen Elektroautos und 1,8 Millionen Plug-in-Hybride geben. Außerdem will die französische Regierung die Zahl der öffentlichen Ladestationen und Wasserstofftankstellen steigern.

Zusätzlich entstehen auch Chancen für Unternehmen im Bereich Energieeffizienz. Begleitet wird der Energieplan nämlich von Zielen zum Ausstoß von Treibhausgasemissionen: Zwischen den Jahren 2019 und 2033 sollen die CO2-Emissionen Frankreichs in drei Stufen fallen. Dazu muss neben dem Anteil erneuerbarer Energien auch die Energieeffizienz gesteigert werden. Zwischen 2029 und 2033 sollen dann insgesamt 300 Megatonnen an Treibhausgasen ausgestoßen werden. Das wären rund 122 Megatonnen weniger als in der ersten Periode zwischen 2019 und 2023. Dieses Ziel berücksichtigt allerdings nicht die Emissionen der Land- und Forstwirtschaft.

Publikation

Frankreich: Bioenergie mit Fokus auf Gewinnung von Biomethan