(BMWE) - Vom 17.03.2026 bis zum 19.03.2026 führt die Deutsch-Schwedische Handelskammer, im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE), eine Geschäftsanbahnungsreise nach Schweden durch. 

Es handelt sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme. Sie ist Bestandteil der Exportinitiative Umwelttechnologien und wird im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU durchgeführt. Die Reise richtet sich vorwiegend an kleine und mittlere deutsche Unternehmen aus dem Bereich Wasserwirtschaft, insbesondere aus den Segmenten Technologien und Systeme für Trink- und Abwasseranlagen. Ziel ist es, den Teilnehmenden einen umfassenden Einblick in den schwedischen Markt zu ermöglichen und wertvolle Geschäftskontakte vor Ort zu knüpfen.

Schweden steht derzeit vor einem tiefgreifenden Wandel seiner Wasserwirtschaft. Klimawandel, Urbanisierung, veraltete Infrastruktur sowie neue EU-Vorgaben stellen das Land vor große Herausforderungen. Während Wasser in Schweden lange als selbstverständlich (alternativ: leicht verfügbare Ressource) galt, führen heute längere Trockenperioden und steigender Verbrauch selbst in wasserreichen Regionen wie Stockholm, Gotland oder Öland zunehmend zu Engpässen.

Die schwedische Regierung reagiert mit einer umfassenden Modernisierung des Sektors. Ziel ist es, eine nachhaltige, effiziente und resiliente Wasserwirtschaft zu schaffen, die zugleich das nationale Ziel der Klimaneutralität bis 2045 unterstützt. Dabei spielen technologische Innovationen und digitale Systeme, etwa zur Überwachung, Steuerung und Optimierung von Versorgungsnetzen, eine Schlüsselrolle.

Der Investitionsbedarf ist enorm: Im Jahr 2024 wurden über 360 Leckagen im Wassernetz registriert. Bei der derzeitigen Investitionsquote würde eine vollständige Erneuerung des Netzes mehr als 200 Jahre dauern. Statt der erforderlichen 2,8 Milliarden Euro jährlich werden derzeit weniger als 0,9 Milliarden Euro investiert. Die Folgen unzureichender Wartung sind bereits deutlich spürbar, so verursachte ein sechstägiges Wasserleck in Malmö Schäden von über einer Million Euro.

Rund 90 Prozent der schwedischen Kommunen sehen dringenden Modernisierungsbedarf, verfügen jedoch häufig nicht über ausreichende technische oder personelle Kapazitäten. Besonders betroffen sind Süd-, Mittel- und Westschweden.

Vor diesem Hintergrund ergeben sich attraktive Geschäftschancen für deutsche Unternehmen, insbesondere in den Bereichen Wassertechnologie, Digitalisierung und Infrastrukturmanagement. Gefragt sind Lösungen zur Effizienzsteigerung, Leckageerkennung und Wasseraufbereitung sowie für eine zirkuläre Ressourcennutzung.

Im Mittelpunkt des Programms steht der Austausch mit Entscheidungsträgern und Fachvertretern aus der schwedischen Wasserwirtschaft. Darüber hinaus sind Treffen mit Multiplikatoren aus Wirtschaft, Verbänden und Forschungseinrichtungen vorgesehen. Die Geschäftsanbahnungsreise führt in die Hauptstadt Stockholm sowie in den südschwedischen Raum mit Stationen in Malmö, Lund und Helsingborg.

Im Vorfeld der Reise erhalten alle Teilnehmenden umfangreiche Informationen zum schwedischen Markt, zur Branche und potenziellen Partnern in Schweden.
Das Projekt ist Bestandteil des Markterschließungsprogramms für KMU und unterliegt den De-Minimis-Regelungen. Der Eigenanteil der Unternehmen für die Teilnahme am Projekt beträgt in Abhängigkeit der Größe des Unternehmens zwischen 250 und 1.500 EUR (netto). Zusätzlich tragen die Unternehmen ihre individuellen Reise-, Unterbringungs- und Verpflegungskosten.

Bei Interesse an einer Teilnahme oder für Fragen steht die Deutsch-Schwedische Handelskammer gern zur Verfügung. 

Das vorläufige Programm der Reise sowie das Anmeldungsformular sind hier zu finden.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Projektflyer

Eine Übersicht zu weiteren Projekten des Markterschließungsprogramms für KMU kann unter www.gtai.de/mep abgerufen werden.