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(DIHK) - Auf Fortschritte in den Handelsbeziehungen mit Mercosur drängt Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), vor dem Hintergrund der anstehenden Ministerreise nach Lateinamerika.

Vom 11. bis zum 16. März besuchen Wirtschaftsminister Robert Habeck und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir gemeinsam mit einer Unternehmerdelegation Brasilien und Kolumbien.

Aus Sicht der deutschen Wirtschaft sei es "höchste Zeit für eine Zeitenwende in den Wirtschaftsbeziehungen mit Mercosur", gibt ihnen DIHK-Präsident Peter Adrian mit auf den Weg. "Die Bundesregierung sollte ihre guten Beziehungen zur neuen brasilianischen Regierung nutzen, um sich für die rasche Ratifizierung des bereits seit Jahren ausverhandelten EU-Mercosur-Abkommens einzusetzen", so Adrian. "Dies wäre ein großer Erfolg und ein notwendiger Lichtblick im stark belasteten außenwirtschaftlichen Umfeld. Die deutschen Unternehmen blicken daher hoffnungsvoll auf den Ministerbesuch in Lateinamerika."

Chance auf Rohstoffe und besseren Marktzugang
Das EU-Mercosur-Abkommen biete die Chance für eine bessere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den großen Regionen, stellt der DIHK-Präsident klar. Es könne dazu beitragen, die Rohstoffknappheit in Europa zu mildern und die Lieferketten deutscher Unternehmen zu diversifizieren. "Gleichzeitig wäre ein wechselseitig verbesserter Zugang zu wichtigen Branchenmärkten wie Maschinenbau, Automobil- sowie Ernährungsindustrie auch für die deutsche Exportwirtschaft von großer Bedeutung."

Den Wirtschaftsbeziehungen mit den Mercosur-Ländern attestiert Adrian "noch immer große Handelshemmnisse": Rund 85 Prozent der europäischen Ausfuhren in den Mercosur seien mit Zöllen belastet, was die Unternehmen jährlich vier Milliarden Euro koste. Gegenüber wichtigen internationalen Mitbewerbern wie zum Beispiel China verspreche das EU-Mercosur-Abkommen daher die Chance auf einen handelspolitischen Vorsprung.

Nicht noch mehr Zeit verlieren
"Wir ringen schon seit Ende der 1990er-Jahre miteinander um ein solches Abkommen", berichtet der DIHK-Präsident. Im Zuge der Verhandlungen seien auch wichtige Nachhaltigkeitsaspekte aufgenommen worden. "Nun sollte nicht noch mehr Zeit verloren gehen oder gar das Verhandlungspaket wieder aufgeschnürt werden. Wer jetzt überzieht, erreicht am Ende womöglich gar nichts: keine wirtschaftliche Öffnung und auch keine Verbesserung bei Umwelt- und Sozialstandards."

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