(BMWK) - Im Zeitraum vom 16.11.2025 bis 21.11.2025 führt AHP International im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE), gemeinsam mit der Deutsch-Neuseeländischen Handelskammer (AHK Neuseeland) eine Geschäftsanbahnungsreise nach Neuseeland durch. Sie ist Bestandteil der Exportinitiative Umwelttechnologien und wird im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU durchgeführt. Zielgruppe sind vorwiegend kleine und mittlere deutsche Unternehmen.
Neuseeland steht durch den Klimawandel vor zunehmenden Herausforderungen: Extremwetterereignisse, wie Überschwemmungen, Dürren und Stürme, gefährden besonders in Städten die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung. Veraltete Infrastrukturen, Leckagen und überlastete Systeme verschärfen die Situation. Beispielhaft sind die Rekordüberschwemmungen in Auckland 2023 und die historische Dürre 2020. Eine Dürre oder längere Trockenperiode ist in der Hinsicht ein Problem für die Trinkwasserversorgung in neuseeländischen Städten, dass das Wasser oft aus Dämmen und Flüssen kommt (z. B. in Auckland 59,54 % aus Dämmen, 39,54 % aus dem Fluss Waikato und nur 0,92 % aus Grundwasser). In vielen Städten stammen Wasserleitungen zudem aus der Mitte des 20. Jahrhunderts – mit entsprechend hohem Sanierungsbedarf.
Die Regierung hat mit dem Reformprogramm „Local Water Done Well“ einen regionalen Lösungsansatz gestartet. Dieser stärkt lokale Verantwortung, fördert Kooperationen zwischen Kommunen und setzt auf Digitalisierung und Standardisierung. Der geschätzte Investitionsbedarf zur Modernisierung der Wasserinfrastruktur liegt bis 2050 bei über 57 Milliarden EUR.
Für deutsche Unternehmen ergeben sich daraus vielfältige Marktchancen. Besonders gefragt sind digitale Lösungen zur Netzüberwachung, intelligente Steuerungssysteme, klimaresiliente Infrastrukturen sowie grüne Technologien zur Wasserwiederverwendung und Regenwassernutzung. Smarte und skalierbare Systeme sind besonders relevant für die dezentrale Siedlungsstruktur Neuseelands. Wichtige Zielgruppen sind kommunale Wasserversorger (z. B. Wellington Water, Watercare), regionale Behörden, Umweltministerien, Infrastrukturunternehmen (z. B. Fletcher Building, Downer), Beratungsfirmen (z. B. Beca, Tonkin + Taylor) sowie Forschungseinrichtungen (z. B. NIWA, University of Auckland). Der Zugang zu Referenzprojekten und die Zusammenarbeit mit lokalen PartnerInnen sind entscheidend für den Markteintritt. Die Erneuerung der urbanen Wasserinfrastruktur bietet somit nicht nur Potenzial zur Stärkung der Resilienz Neuseelands, sondern auch nachhaltige Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Anbietende innovativer Wassertechnologien.
Das Programm der Geschäftsanbahnungsreise gibt einen umfassenden Einblick in das Thema Wasserinfrastruktur in Neuseeland, eröffnet Perspektiven für Geschäftspotentiale für Investitionen und Kooperationen und erleichtert teilnehmenden deutschen Unternehmen den Markteinstieg in Neuseeland. Die individuellen und Gruppentermine bieten den Unternehmen Gelegenheit, sich zu präsentieren und Marktpotenziale auszuloten. Im Zentrum der Reise steht die Vermittlung von qualifizierten und individuellen Erstkontakten zu potenziellen VertriebspartnerInnen und AbnehmerInnen im öffentlichen und privaten Sektor, Netzwerken und Fachverbänden in Neuseeland, die auf das Profil der deutschen Teilnehmenden zugeschnitten sind. Während der gemeinsamen Programmpunkte sollen Gruppenbesuche bei relevanten Behörden und Ministerien, Unternehmen, Innovationszentren und Instituten wahrgenommen werden. Das Gruppenprogramm wird zudem von den individuellen B2B-Gesprächen flankiert. Bei jedem teilnehmenden Unternehmen werden zu Beginn des Projektes konkrete Bedarfe und Erwartungen an die Teilnahme, das Programm und die Einzeltermine abgefragt. Zudem erhalten die Teilnehmenden spezifische Marktinformationen in Form eines Zielmarktwebinars und eines entsprechenden Handouts.
Das Programm richtet sich insbesondere an KMU, Selbstständige der gewerblichen Wirtschaft sowie fachbezogene Freie Berufe und wirtschaftsnahe Fachkräfte im Dienstleistungsbereich mit dem Schwerpunkt Wasserwirtschaft. Bei der Vergabe der Teilnahmeplätze wird daher kleinen und mittleren Unternehmen Vorrang gegenüber Großunternehmen eingeräumt.
Das Projekt ist Bestandteil des Markterschließungsprogramms für KMU und unterliegt den De-Minimis-Regelungen. Der Eigenanteil der Unternehmen für die Teilnahme an dem Förderprojekt beträgt in Abhängigkeit der Größe des Unternehmens zwischen 250 und 1.500 EUR (netto).
Anmeldeschluss: 15.08.2025
Weitere Informationen finden Sie im Projektflyer
Eine Übersicht zu weiteren Projekten des Markterschließungsprogramms für KMU kann unter www.gtai.de/mep abgerufen werden.