Service navi

(BMWE) - Vom 14.04.2026 bis zum 17.04.2026 führt DEinternational Italia, die Dienstleistungsgesellschaft der Deutsch-Italienischen Handelskammer (AHK Italien), im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE), eine Geschäftsanbahnung für deutsche Unternehmen im Bereich Sicherheits- und Verteidigungsindustrie nach Italien (Latium, Lombardei und Ligurien) durch.

Es handelt sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme. Sie ist Bestandteil der Exportinitiative „Sicherheits- und Verteidigungsindustrie“ und wird im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU durchgeführt. Zielgruppe sind vorwiegend deutsche kleine und mittlere Unternehmen.

Im Rahmen der Geschäftsanbahnung erhalten die Teilnehmenden Informationen über die neuesten Entwicklungen im Bereich des italienischen Sicherheits- und Verteidigungsmarktes aus erster Hand. Darüber hinaus können sie mit italienischen Fachleuten, Entscheidungstragenden sowie potenziellen Geschäfts- und/oder Projektpartnern in Kontakt treten und sich über Marktchancen austauschen.

Italien zählt mit rund 4.000 Unternehmen zu den größten Verteidigungsstandorten Europas, direkt hinter Deutschland, Frankreich und Polen. Die Branche erwirtschaftet etwa 14 % des europäischen Marktvolumens. Führend sind dabei die international tätigen Konzerne Leonardo und Fincantieri, die eine zentrale Rolle in NATO-Programmen spielen und die technologische Leistungsfähigkeit des italienischen Sektors maßgeblich mitgestalten. Gleichzeitig ist die Branche durch eine starke Präsenz mittelständischer Unternehmen gekennzeichnet: Hunderte KMU liefern Hightech-Komponenten in Bereichen wie Cybersecurity, Luft- und Raumfahrt und Schifffahrt.

Zwischen 2019 und 2023 stiegen die italienischen Rüstungsexporte um 86 %, mit Hauptabnehmern wie den USA, Katar und Ägypten. Die Branche trägt substanziell zur industriellen Wertschöpfung bei und ist zunehmend ein strategischer Pfeiler der italienischen Wirtschaftspolitik. Die staatlichen Verteidigungsausgaben stiegen 2025 auf 31 Mrd. €, davon entfallen 13 Mrd. € allein auf Beschaffung, was einen historischen Höchstwert darstellt.

Italien investiert gezielt in die strategische Neuausrichtung seiner Verteidigungsindustrie und schafft damit einen innovationsgetriebenen Markt. Für deutsche Unternehmen eröffnen sich vielfältige Chancen, sich frühzeitig in langfristige Programme einzubringen und als Partner in europäischen Wertschöpfungsketten sichtbar zu werden. Zwar ist der Markt wettbewerbsintensiv, doch bestehen auch für mittelständische Anbieter realistische Einstiegsmöglichkeiten – insbesondere dann, wenn sie spezialisierte Technologien oder komplementäre Lösungen einbringen.

Konkrete Chancen ergeben sich sowohl im Rahmen bilateraler Programme – etwa durch den deutsch-italienischen Aktionsplan oder den Strategischen Dialog zur Verteidigungsindustrie – als auch durch die Beteiligung an multinationalen Großprojekten wie dem Global Combat Air Programme (GCAP), für das Italien über 8,9 Milliarden Euro bis 2050 bereitstellt. Weitere relevante Vorhaben sind die Erweiterung der F-35-Flotte, EU-Initiativen wie SAFE und ReArm Europe sowie die Modernisierung gepanzerter Fahrzeuge und die Wiederherstellung maritimer Aufklärungsfähigkeiten.

Bis 2039 plant die italienische Regierung Investitionen von bis zu 130 Milliarden Euro in Hochtechnologien, Raumfahrt, Cybersecurity und softwarebasierte Lösungen. Besonders gefragt sind Technologien, die zur digitalen Transformation der Streitkräfte beitragen, die Interoperabilität innerhalb der NATO stärken und die europäische Verteidigungsfähigkeit langfristig sichern. Deutsche Anbieter mit Spezialisierung auf Sensorik und Avionik, elektronische, hydraulische sowie Antriebs- bzw. Betankungssysteme, Engineering-Dienstleistungen zum Schutz kritischer Infrastrukturen, und vernetzte Plattformen treffen auf einen innovationsgetriebenen Markt mit wachsender Nachfrage und politischer Rückendeckung.

Das Programm der Geschäftsanbahnungsreise umfasst eine Präsentationsveranstaltung mit Branchenexpert:innen, italienischen Fachexpert:innen und Entscheidungsträger:innen sowie geführte Besichtigungen von relevanten Unternehmen bzw. Best-Practice-Projekten und im Vorfeld organisierte Kooperationsgespräche mit potenziellen italienischen Geschäfts- und/oder Projektpartner:innen. Unternehmen, die an einer Teilnahme interessiert sind, finden unter diesem Link weitere Details und das Anmeldeformular.

Anmeldeschluss ist der 14. Januar 2026.

Das Projekt ist Bestandteil des Markterschließungsprogramms für KMU und unterliegt den De-Minimis-Regelungen. Der Eigenanteil der Unternehmen für die Teilnahme am Projekt beträgt in Abhängigkeit der Größe des Unternehmens zwischen 250 EUR und 1.500 EUR (netto).

Weitere Informationen: 
Projektflyer (pdf) 

Eine Übersicht zu weiteren Projekten des Markterschließungsprogramms für KMU kann unter www.gtai.de/mep abgerufen werden. 

Weitere Meldungen

Suche EXPORTGUIDE-News

Außenhandelsumsatz von 185,9 Milliarden Euro von Januar bis September

Mehr lesen

AHK World Business Outlook Herbst 2025 zeigt: Weltwirtschaft im Wandel

Mehr lesen