(BMWK) - Vom 22. bis zum 26. September 2025 führt die SBS systems for business solutions GmbH in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Regionalen Industrie- und Handelskammer für Zentralamerika und die Karibik (AHK ZAKK), im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE), eine Markterkundungsreise nach Guatemala-Stadt und Santo Domingo durch.
Es handelt sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme. Sie ist Bestandteil der Exportinitiative Umwelttechnologien und wird im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU durchgeführt. Zielgruppe sind vorwiegend kleine und mittlere deutsche Unternehmen (KMU), die innovative Lösungen in der Kreislaufwirtschaft und Umwelttechnologie anbieten.
Sowohl Guatemala als auch die Dominikanische Republik stehen vor großen Herausforderungen im Bereich der Abfallwirtschaft – gleichzeitig wächst das politische und wirtschaftliche Interesse an nachhaltigen Lösungen. Dadurch eröffnen sich für deutsche Unternehmen aus den Bereichen Kreislaufwirtschaft, Umwelt- und Recyclingtechnologien vielversprechende Geschäftsmöglichkeiten in zwei Märkten mit hohem Entwicklungspotenzial.
In Guatemala ist die Situation vor allem durch eine unzureichende Infrastruktur im Abfallsektor geprägt. In vielen ländlichen Regionen existiert keine organisierte Abfallsammlung, und Abfälle werden häufig unkontrolliert in der Umwelt entsorgt – mit erheblichen Auswirkungen auf Gewässer und Ökosysteme. Besonders alarmierend ist die Verschmutzung des Río Motagua, dessen Abfälle bis in das Karibische Meer gelangen. Die Regierung hat inzwischen verschiedene Programme gestartet, um dem entgegenzuwirken – etwa im Rahmen von Entwicklungsstrategien zu Umweltschutz, Ressourcenschonung und erneuerbaren Energien. Zudem unterstützt Guatemala internationale Initiativen wie „The Ocean Cleanup“, was das gestiegene Umweltbewusstsein unterstreicht. Für Anbieter von Sammel-, Sortier- und Verwertungstechnologien sowie digitalen Monitoring-Lösungen ergibt sich hier ein großes Potenzial.
Die Dominikanische Republik ist wirtschaftlich weiterentwickelt, jedoch mit ähnlichen strukturellen Defiziten im Abfallmanagement konfrontiert. Über 90 % der täglich rund 14.000 Tonnen produzierten Abfälle landen auf Deponien – meist unsortiert und ohne energetische oder stoffliche Verwertung. Gleichzeitig zeigt die Regierung einen deutlichen politischen Willen zur Veränderung: Mit dem Abfallgesetz „Ley 225-20“ wurde ein moderner Rechtsrahmen geschaffen, der unter anderem Anreize für Recyclinginvestitionen, Produzentenverantwortung und öffentlich-private Partnerschaften (PPP) vorsieht. Ein neu geschaffener staatlicher Trust zur Abfallwirtschaft soll die Umsetzung koordinieren. Schon heute exportiert das Land jährlich Sekundärrohstoffe im Wert von über 100 Mio. USD – und das geschätzte Recyclingpotenzial wird auf über 300 Mio. USD jährlich beziffert.
Beide Länder bieten deutschen Unternehmen einen frühen Zugang zu wachsenden Märkten, die sich in einem tiefgreifenden Transformationsprozess befinden. Technologien und Dienstleistungen „Made in Germany“ genießen hohes Ansehen und werden insbesondere in den Bereichen Abfallsortierung, Kunststoffrecycling, E-Schrottverwertung, Biogastechnologien sowie Umweltbildung stark nachgefragt. Die politischen Rahmenbedingungen, gepaart mit wachsendem Investitionsinteresse und internationaler Projektförderung, machen die Region besonders attraktiv für exportorientierte Unternehmen mit nachhaltigem Profil.
Unternehmen, die sich für dieses Förderprojekt anmelden und der Delegation beitreten, erhalten bereits im Vorfeld der Reise wertvolle Zielmarktinformationen im Rahmen eines vorbereitenden Webinars. Vor Ort erwarten sie Networking-Konferenzen in beiden Ländern mit wichtigen lokalen Marktakteuren – darunter sowohl öffentliche als auch private potenzielle Auftraggeber. Im Rahmen von Gruppenbesuchen bei relevanten Unternehmen sowie Meetings mit Branchenvertretern erhalten die Teilnehmenden die Gelegenheit, die Märkte in Guatemala und der Dominikanischen Republik aus erster Hand kennenzulernen, potenzielle Geschäftspartner zu treffen und individuelle Marktchancen auszuloten. Ziel ist es, gezielt den Markteintritt in Zentralamerika vorzubereiten und zu starten. Im Fokus stehen fundierte Markterkenntnisse, hochwertige Geschäftskontakte, Networking mit Entscheidungsträgern sowie die Identifikation konkreter Kooperationspotenziale.
Das Projekt ist Bestandteil des Markterschließungsprogramms für KMU und unterliegt den De-Minimis-Regelungen. Der Eigenanteil der Unternehmen für die Teilnahme am Projekt beträgt in Abhängigkeit der Größe des Unternehmens zwischen 500
und 1.000 EUR (netto).
Anmeldeschluss ist der 15. Juni 2025.
Weitere Informationen unter: www.germantech.org/markterkundung-guatemala-domrep-2025-circular-economy bzw. im Projektflyer
Eine Übersicht zu weiteren Projekten des Markterschließungsprogramms für KMU kann unter www.gtai.de/mep abgerufen werden.