(DIHK) - Mit ihrer Indopazifik-Strategie, möchte die EU die Handelsbeziehungen zu den Anrainerstaaten des Pazifik stärken. Deren Ausbau und Sicherung sollten nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) im Fokus der Strategie stehen.

In der Region, die von der Ostküste Afrikas über Indien und Südostasien, Australien und Neuseeland bis hin zu den Pazifischen Inseln reicht, wohnen 60 Prozent der Weltbevölkerung, die ebenfalls 60 Prozent des globalen Bruttoinlandsproduktes erwirtschaften und zudem zwei Drittel zum derzeitigen globalen Wachstum beisteuern.

Boom-Region wichtig für auslandsaktive deutsche Unternehmen
"Dass sich die EU stärker mit der wirtschaftlichen Boom-Region Indopazifik beschäftigt, ist für die auslandsaktiven deutschen Unternehmen von großer Bedeutung", erläutert DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier die Relevanz der Strategie. Schließlich betrage das deutsche Handelsvolumen mit der Region über 400 Milliarden Euro und mache damit fast zwei Fünftel des außereuropäischen, deutschen Handelsvolumens aus. Zudem belaufen sich deutsche Auslandsinvestitionen in der Region laut Treier auf über 200 Milliarden Euro, umgekehrt hat die Region über 50 Milliarden Euro in Deutschland investiert.

Neue Handelsabkommen könnten für zusätzlichen Schwung sorgen
"Der Ausbau und die Sicherung dieser Handelsbeziehungen, an denen Millionen Arbeitsplätze hängen, sollte im Fokus der neuen EU-Indopazifikstrategie stehen", so der DIHK-Außenwirtschaftschef. "So sollte die EU in der Region darauf hinarbeiten, für unsere Unternehmen Märkte zu öffnen etwa durch neue Handelsabkommen mit Indien, Indonesien, Thailand, den Philippinen, Malaysia, Australien und Neuseeland – auch um durch Diversifizierung die derzeitigen Lieferkettenprobleme zu reduzieren."

Gerade mit Blick auf die EU-Konnektivitätsagenda und die chinesische Seidenstraßeninitiative wirbt Treier für ein geschlossenes und entschlossenes Vorgehen der EU, um im in der indopazifischen Region faire Zugangschancen für deutsche Unternehmen zu garantieren. Mit Blick auf die wirtschaftliche Bedeutung der Region gerade für deutsche Unternehmen solle die neue Bundesregierung hier eine Führungsrolle einnehmen.

Informationen über ihre Indopazifik-Strategie gibt die EU in englische Sprache hier auf ihrer Website.